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Schwarze Tulpe

Text: Jerzy Kruk

Ich denke heute, dass ich nicht rauchte,
Heut‘ glaub‘ ich, dass es mir nur vorkäme.
Ich wollte immer mit dir aufbleiben,
Spaß haben, lachen, dich seh‘n und hören.

In dunkler Gasse hinter der Schule,
Im Damen-Klo mit weißen Fliesen
Fauler und frischer Urin in beiden,
Bitter von Pfeifen und Pfefferminze.

Wie schlecht sich alle über dich sprachen!
Böse und zynisch, stur, verwöhnt, wütend!
Ich zärtlich Wärme, Güte und Liebe
Habe in deiner Schale gefunden.

Uns zu verschließen in der Kabine,
Um den Rauchvorhang oben zu lassen,
Unten einender intim berühren,
Die Lippen küssen, Finger zu lutschen.

Du warst mir erstes und letztes Morphium
An den schmerzhaften und grauen Tagen.
Komm an die Tafel! Endlich aufräumen!
Kann das nicht hören! Kann das nicht machen!

Sehe dich heute im Fenster stehen,
Den Rauch von deiner Zigarre pusten.
Es regnet draußen, alles ist nass.
Du in den Flip-Flops, barfuß und nackt.

Hörst zu, kommt Mama nicht mal zurück?
Lauscht deine Schwester nicht mal uns zu?
Geruch von „Fa” vertauscht Zigarre,
Die du im Deckel schnell gewürgt hast.

Unsere BHs aus schwarzer Seide
Wo auf dem Boden falten einander.
Unsre Gefühle, unsre Gedanken
Schlüpften unschuldig zusammen.

Unsere Körper waren jungfräulich,
Aber klammerten sich fest einander,
Lippen an Ohren, Ohren an Lippen,
Die eine hörte, was andre sagte.

Unsere Brüste immer noch wuchsen,
Frühling war, also blühten wie alles.
Wie sie sich dehnten, wie sie anschwollen,
Als unsere Hände an die berührten.

Nur schwarze Wäsche hast du getragen,
Das schwarze Make-up, die schwarzen Nägel.
Die schwarze Tulpe intim verborgen,
Schwarze Gedanken in deinem Kopfe.

Und dann das Leben zu seiner Prüfung
Wie in der Schule nahm uns einander.
– Habe bestanden? – Ist schwer zu sagen …
– Bin aber glücklich? – Ja… doch ich lebe.

Du hast dagegen es nicht bestanden
Und bist nicht weiter mit mir gegangen.
Nichts kann mich freuen, nichts amüsieren
Wenn ich dich bei mir kann nicht mehr sehen.

Ich mag den Bourbon und andren Whisky
Kein Wasser, Cola, kein Eis, kein Strohhalm
Langsam mit Asche zum Aschenbecher
schüttle die Jugend und ihres Beste.

Zärtlichsten Jahre des meinen Lebens
Habe vor langem weit weg gelassen.
Ich gäbe gerne dir eine ziehen,
Du aber keine Lust hast zu rauchen.

Rauche ich viel, aber mehr trinke.
Denn es entspannt mich, lindert die Schmerzen.
Morgen ist Sonntag, kann spät aufstehen.
Schließlich beliebig lange zu schlafen.

Spät gegen Mittag geh‘ ich spazieren,
An dich zu denken kann nicht aufhören,
In Händen Kerze und ‘ne Zigarre
Und schwarze Tulpe aufs Grab zu legen.

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